Was hat eigentlich Darmgesundheit mit deinem Kinderwunsch zu tun?

Wir hängt Darmgesundheit und Kinderwunsch Zusammen - Markt Apotheke Lichtenfels

Ich sage sehr viel, denn alles beginnt im Darm. Unser Darm ist einerseits die zentrale Stelle zur Aufnahme von Nähr- und Vitalstoffen, die für unseren eigenen Stoffwechsel wichtig sind und damit auch für einen weiteren kleinen Organismus, der in uns heranwachsen möchte. Andererseits wird bei uns Frauen die bakterielle Besiedlung unseres Vaginalbereichs von der Darmflora beeinflusst. Zwischen unserem After und der Vagina gibt es eine kleine Bakterienstraße. Unsere Vaginalflora wird regelmäßig aus dem Bakterienreservoir im Enddarm erneuert. Damit ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass unser Darm mit den richtigen Darmbakterien gesund besiedelt ist.

Was beeinflusst also die Darmgesundheit?

Ganz klar an erster Stelle steht die Ernährung. So wie ich mich ernähre, habe ich auch meine Darmflora in meinem Darm herangezogen. Denn das was ich esse, ist gleichzeitig die Nahrung für unsere millionenfachen Helfer in unserem Darm. Essen wir zum Beispiel nicht genug Ballaststoffe, dann fehlen diese als Nahrung für bestimmte Bakterienarten, die wiederum kurzkettige Fettsäuren (z.B. Butyrat) für uns herstellen. Diese sind einerseits wichtig für unsere Schleimhautzellen (Mucus) im Darm selbst, aber auch für unser Gehirn, denn dort wirken diese kurzkettigen Fettsäuren wie ein natürliches Antidepressivum. Unsere Schleimhautzellen nutzen die kurzkettigen Fettsäuren als Nahrung selbst. Damit stellen sie die festen Brücken (sog. Tight Junctions) zwischen den einzelnen Zellen her. Diese Brücken sind immens wichtig, denn sie gewährleisten, dass nur Substanzen aus unserem Darm in die Blutbahn kommen, die für uns gesund und wichtig sind. Wir können also davon ausgehen, dass wenn wir nicht genug Ballaststoffe essen, dass die Festigkeit der Brücken nachlassen kann und damit auch Nahrungsbestandteile in unser Blut übergehen können, die das eigentlich nicht sollten. Es kann ein sogenannter Leaky Gut (Durchlässiger/“löchriger“ Darm) entstehen.

Zwar schützt uns unser Immunsystem, was direkt nach unserer Schleimhautzellschicht im Darm arbeitet, vor schädlichen Substanzen und auch unsere Leber, die Schadstoffe umwandeln und damit entgiften kann. Problematisch kann das allerdings über einen längeren Zeitraum werden, wenn das Immunsystem permanent mit der Differenzierung von Fremdstoffen aus der Nahrung beschäftigt ist. Unser Immunsystem ist eigentlich darauf ausgelegt bei einem Angriff zum Beispiel durch Bakterien schnell aktiv zu reagieren und nach überstandenen Infekt wieder zum Ruhezustand zurück zu kehren. Ist aber unsere Darmschleimhaut nicht intakt, dann wird das Immunsystem in dauerhafter Aktivität gehalten. Dieses Zuviel an Aktivität ist unter anderen beteiligt an der Entstehung von Allergien und Hautekzemen. Es ist also wichtig für eine gesunde Darmflora und damit ein ausgeglichenes Immunsystem zu sorgen, um die optimalen Bedingungen für die Entwicklung eines kleinen Menschen sicher zu stellen.

An zweiter Stelle der Einflüsse auf unsere Darmgesundheit steht die Vielfalt an Bakterien in unserem Darm, die einerseits durch die Vielfalt in unserer Ernährung beeinflusst wird und andererseits durch die Einnahme von Medikamenten. Eine große Artenvielfalt an Bakterien gewährleistet einen gesunden Darm. Verschiedene Bakterien produzieren für uns Vitamine (z.B. Vitamine B1, B2, B5, B6, Folat, Vitamin B12 und Vitamin K2), kurzkettige Fettsäuren (s. oben), Nahrung für andere Bakterien und teilweise auch Stoffe, die krankmachende Keime fernhalten. Die gesunde Darmflora hat also optimal eine breite Artenvielfalt. Eine große Errungenschaft unserer Medizin war die Entdeckung der Antibiotika. Jedoch gleichzeitig hatten und haben sie einen sehr negativen Einfluss auf unsere Darmflora. Nach 3 Tagen Antibiotikum-Einnahme verändert sich die Zusammensetzung der Bakterien im Darm schon nachhaltig. Der Verlust der Bakterien kann durch entsprechende Einnahme von Probiotika wieder ausgeglichen werden. Kommt die Darmflora allerdings nicht wieder ins Gleichgewicht bedingt durch falsche Ernährung und/oder zu viel Stress, kann es zu Veränderungen der Schleimhaut (s.o. Leaky gut) kommen und langfristig sogar zu Entzündungen. Weitere Medikamente, die unseren Darm negativ beeinflussen und die Vielfalt unserer Darmbakterien einschränken können, sind Schmerzmittel, Antidepressiva, Magensäureblocker, Orale Antidiabetika und Blutdrucksenker. Nur über eine gesunde Schleimhaut ist die optimale Aufnahme von Nährstoffen gewährleistet, die ja wichtig sind bei der Erfüllung des Kinderwunsches. Wir nehmen einerseits diese aus der natürlichen Nahrung auf und andererseits produzieren uns bestimmte Darmbakterien verschiedene Vitamine. Nur so nebenbei bemerkt, ist eine optimale Versorgung mit Folsäure, Vitamin D und Selen sowohl wichtig für die Frau als auch für den Mann, um optimale Bedingungen zur Entstehung neuen Lebens zu schaffen. Damit ist es für beide Geschlechter wichtig auf einen gesunden Darm, die richtige gesunde Ernährung und eine optimale Versorgung mit Vitaminen, Mineral- und Nährstoffen zu achten.

Spielt eigentlich die gesunde Bakterienflora nur bei der Frau eine Rolle?

Dass das Milieu des Vaginalbereichs sehr von der bakteriellen Besiedelung abhängig ist, habe ich zu Anfang schon angedeutet. Hier sind besonders die Lactobacillen wichtig, die den ph-Bereich der Umgebung in Richtung sauer verschieben. Das ist wichtig als Abwehrbarriere gegen andere krankmachende Keime. Inzwischen hat man nachgewiesen, dass die ausreichende Anwesenheit von Lactobacillen das Risiko einer Fehlgeburt senkt. Außerdem wurde nachgewiesen, dass beim Mann die Spermienqualität durch das Vorhandensein von Lactobacillen verbessert wird.

Es ist also wiederum für beide Partner wichtig, auf eine gesunde Ernährung zu achten, um entsprechend gute bakterielle Besiedelung im Darm zu erreichen. Unsere Schleimhäute sind alle ähnlich aufgebaut. Wenn ich zum Beispiel Einfluss auf die Darmschleimhaut nehme, dann verändere ich automatisch die anderen Schleimhäute mit. So kann zum Beispiel ein angenehmer Nebeneffekt einer Darmkur sein, dass trockene Augen- und Nasenschleimhäute plötzlich wieder sich normalisieren.

Welchen Einfluss hat die moderne Hygiene?

Natürlich beeinflussen wir das Milieu des Vaginalbereichs auch durch unsere Hygiene. Seifen und Duschgels waschen die oben beschriebene normale Flora ab und es dauert dann seine Zeit bis diese natürliche Abwehrbarriere wieder aufgebaut ist. Mittlerweile ist bekannt, dass hier eine übermäßige Hygiene eher kontraproduktiv wirkt. Ich möchte aber dennoch darauf hinweisen. Wenn Frau sich einmal täglich mit Wasser oder einer entsprechend milden Intimwaschlotion wäscht, dann ist das durchaus ausreichend. Ich empfehle sogar, sich einige Tage mal nicht zu waschen und zu beobachten, wie sich der Geruch und das Sekret im Intimbereich verändert. Leichter Uringeruch ist nicht verwerflich, aber gerade durch das gesunde Vorhandensein von Lactobacillen gleicht sich das Milieu an und es sollte kein unangenehmer Geruch entstehen. Dieser entsteht nur dann, wenn bestimmte Bakterienarten überhandnehmen. Durch die gezielte Einnahme von Probiotika, kann dann die Vaginalflora wiederum positiv beeinflusst werden.

Kann eine Detoxkur die Erfüllung des Kinderwunsches unterstützen?

Ein weiterer wichtiger Punkt, wie unser eigener Stoffwechsel beeinflusst werden kann, ist das mögliche Vorhandensein von Schadstoffen in unserem Körper. Ich meine damit Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Aluminium oder ähnliches. Wir können im Lauf unseres Lebens diese Stoffe unbewusst aufgenommen haben, die dann tatsächlich zur Blockierung unseres Stoffwechsels führen können. Es ist klar, dass unter solchen Bedingungen eine Schwangerschaft erschwert sein kann. Einerseits ist es nun wichtig zu ergründen, ob der Körper davon belastet ist und andererseits mögliche Belastungsquellen z.B. aluminiumhaltige Deos, Kaffeemaschinen, Kaffeeweißer oder alte Wasserleitungen, die Trinkwasserqualität usw. auszuschalten. Es empfiehlt sich über Blut- und/oder Urin-Analyse den Wert im Körper durch eine/n Arzt/Ärztin oder erfahrene/n Heilpraktiker/in bestimmen zu lassen. Andererseits muss dann der Körper vorsichtig von diesen Schadstoffen befreit werden. Überall in den Medien kann man von Detox lesen und hören und mit welchen Möglichkeiten wir eine Entgiftung zustande bringen können. Doch Vorsicht ist geboten! Wenn vorher der Darm nicht in Ordnung gebracht ist, kann man seinem Körper mehr Schaden zufügen als helfen. Warum ist das so? Viele belastende Stoffe werden nicht nur über die Niere, sondern vor allem über den Darm ausgeschieden. Sind die Brücken (s.o. Tight Junctions) zwischen unseren Schleimhautzellen nicht dicht oder wir haben sogar unbemerkt Entzündungen im Darm, dann können die eigentlich ausgeschiedenen Giftstoffe auch wieder rückresorbiert werden und erneut ins Blut gelangen. Was das bedeutet, sollte jedem klar sein und bringt mit Sicherheit nicht die richtigen Voraussetzungen, dass ein kleines Lebewesen im Körper heranwachsen kann. Darum empfehle ich, eine Entgiftung nicht auf eigene Faust machen zu wollen, sondern sich durch eine/n Expert/in begleiten zu lassen.

Welche Auswirkung hat Stress?

Was natürlich auf unseren Darm auch Auswirkungen hat, ist das Maß an Stress, dem wir ausgesetzt sind. Aber warum gerade Stress und Darm? Unser Nervensystem besteht kurz gesagt aus zwei Teilen (Sympathikus und Parasympathikus), die je Situation aktiver sind oder nicht. Ich möchte es kurz entwicklungsgeschichtlich am typischen Beispiel des Säbelzahntigers beschreiben. Früher vor langer Zeit war es wichtig für uns Menschen bei der Bedrohung durch den Säbelzahntiger schnell zu reagieren und wegzurennen ( Aktivität des Sympathikus). Damit der Körper alle Energie zum Wegrennen zur Verfügung hatte, sind andere Bereiche wie die Verdauung erstmal stillgelegt worden. Nichts wäre schlimmer gewesen, als mitten in der Flucht auf Toilette zu müssen. Wir haben heute keine Bedrohung durch einen Säbelzahntiger mehr, doch unser Körper reagiert noch genauso. Zum Beispiel Zeitdruck im Job lösen in uns eine Stressreaktion ähnlich wie bei der Flucht vorm Säbelzahntiger aus. Als damals aber die Flucht beendet war, hat der Mensch sich entspannt und ausgeruht. Der Darm konnte seine Arbeit wieder aufnehmen (Aktivität des Parasympathikus) und nachts regenerieren. Was machen wir aber heute? Selbst nach einem stressigen Tag im Job, denken wir vielleicht schon an das nächste Problem, was zu bearbeiten ist, haben ein Hobby, was uns fordert oder schlafen viel zu spät, weil es noch eine tolle Serie zu schauen gibt. Wir haben oft zu wenig Zeit zur Entspannung, wobei wir sogar in absoluter Ruhe unser Handy immer noch beobachten. Dauerhaft Stress hat nicht nur auf unsere Darmgesundheit eine negative Auswirkung, sondern auch auf unseren Blutdruck und unseren Blutzuckerspiegel. Erhöhter Blutdruck und erhöhter Blutzuckerspiegel kann die Fruchtbarkeit sowohl bei der Frau als auch bei dem Mann herabsetzen. Also es lohnt sich über den persönlichen Umgang mit Stress nachzudenken und ihn gezielt zu vermeiden bzw. Gewohnheiten zu entwickeln, die ausreichend Ausgleich für unseren stressigen Alltag bieten. Das kann Meditation, Waldspaziergänge, Malen, Singen, Yoga und andere Bewegungsarten oder vieles mehr sein.

 

Zusammenfassung

Ich fasse kurz die Antwort auf die Frage, was die Darmgesundheit mit dem Kinderwunsch zu tun hat, zusammen. Voraussetzung für das Heranwachsen neuen Lebens ist ein optimales Milieu in der Vagina und Uterus, was wiederum durch den Bakterienaustausch im Enddarm mitbestimmt wird. Die Darmflora selbst produziert Vitalstoffe für uns und sorgt für eine intakte Schleimhaut, die einerseits die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung und Supplementen ermöglicht, des Weiteren unser Immunsystem stärkt und zum anderen als Barriere vor dem Eindringen von Schadstoffen oder krankmachenden Keimen dient. Außerdem spielt der Darm eine entscheidende Rolle bei der Entgiftung unseres Körpers. Es geht also immer um die Schaffung optimaler Voraussetzungen für die Entstehung neuen Lebens.

Zu guter Letzt ist das Milieu im Vaginalbereich wichtig für die Geburt selbst. Denn das Baby nimmt während des Geburtsvorgangs wichtige Bakterien allem voran Lactobakterien auf, die für das ganze folgende Leben entscheidend für die Darmgesundheit und das Immunsystem sind. Sollte das Baby nicht auf natürlichen Weg zur Welt kommen können, gibt es Möglichkeiten durch Probiotika Einfluss zu nehmen. Aber das wäre ein weiteres Thema.

Ich fasse kurz die Antwort auf die Frage, was die Darmgesundheit mit dem Kinderwunsch zu tun hat, zusammen. Voraussetzung für das Heranwachsen neuen Lebens ist ein optimales Milieu in der Vagina und Uterus, was wiederum durch den Bakterienaustausch im Enddarm mitbestimmt wird. Die Darmflora selbst produziert Vitalstoffe für uns und sorgt für eine intakte Schleimhaut, die einerseits die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung und Supplementen ermöglicht, des Weiteren unser Immunsystem stärkt und zum anderen als Barriere vor dem Eindringen von Schadstoffen oder krankmachenden Keimen dient. Außerdem spielt der Darm eine entscheidende Rolle bei der Entgiftung unseres Körpers. Es geht also immer um die Schaffung optimaler Voraussetzungen für die Entstehung neuen Lebens.

Zu guter Letzt ist das Milieu im Vaginalbereich wichtig für die Geburt selbst. Denn das Baby nimmt während des Geburtsvorgangs wichtige Bakterien allem voran Lactobakterien auf, die für das ganze folgende Leben entscheidend für die Darmgesundheit und das Immunsystem sind. Sollte das Baby nicht auf natürlichen Weg zur Welt kommen können, gibt es Möglichkeiten durch Probiotika Einfluss zu nehmen. Aber das wäre ein weiteres Thema.

Ich habe dir jetzt viele Informationen gegeben und vielleicht fragst du dich nun, was du tun kannst und woher du weißt, ob dein Darm gesund ist?

Zuerst schau dir deine Ernährung und am besten die deines Partners auch gleich mit an. Ich empfehle mediterrane Kost mit viel Gemüse, Obst, guten frischen Ölen, wenig Brot und Fleisch, 2-3 mal pro Woche Fisch. Wenn es möglich ist, dann kaufe regionale Bioprodukte und vor allem verzichte auf Fertigprodukte. Sie enthalten oftmals Konservierungsmittel und Zusatzstoffe, die belastend für den Darm sind. Außerdem ist es wichtig täglich mindestens 1,5 l Wasser zu trinken. Es gibt eine ganz einfache Methode, herauszufinden ob im Darm alles ok ist. Schau dir den Stuhlgang an, wenn es eine wohlgeformte schokobraune Wurst ist und am Toilettenpapier nur ganz wenig klebt, dann hast du einen gesunden Stuhl. Außerdem sind die Darmwinde ein super Indiz. Wenn es immer fürchterlich stinkt, egal was du gegessen hast, dann hast du sehr viele Fäulnisbakterien. Diese stinkenden Gase sind wie Gift für den Darm und andere gute Bakterien können in dieser Umgebung nicht überleben. Wenn es also immer stinkt, dann hast du sicher keine gesunde Darmflora. Am genauesten bekommst du Auskunft über deine Darmflora, wenn du dich im Rahmen einer Darmberatung einer Stuhluntersuchung unterziehst. Hier bekommst du dann ausführlich Tipps und medizinisch erprobte Präparate, die deine Darmgesundheit stärken und wieder herstellen. Überprüfe deine Intimhygiene und nutze keinesfalls dein normales Duschgel oder Seife zur Reinigung. Außerdem schau dir an, wie es dir mit Stress geht und ob du immer ausreichend für Entspannung in deinem Leben sorgst. Am Ende soll es dir einfach aus dem Bauch heraus gut gehen.

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Markttaler - Markt Apotheke Lichtenfels - Katja Enders